Solange die aktuelle Lebensphase Freiheit beschert, stellt sich der ein oder andere die Frage, welche Erlebnisse er sich noch erfüllen möchte.
Da steht das Reisen oft ganz oben, denn:
„Das Leben ist wie ein Buch, wer nicht reist, liest nur wenige Seiten“
- Jean Paul
Und es muss da nicht immer die weite Ferne sein, um ein kleines Paradies zu finden: Das für mich schönste Land in Europa ist Norwegen. Auf jeden Fall ein tolles Abenteuer.
Im hohen Norden liegt das ehemalige Reich der Trolle und Wikinger. Und es bietet atemberaubende Landschaften, Gletscher, Berge, Seen und Meer.
Der Ort, der mir immer in Erinnerung bleibt, ist am Lovatnet-See.
Ein Landschaftsbild was man sucht, um es in Meditationen als Ruhepol zu visualisieren. An Gletschern rinnen kleine Wasserfälle hinunter. Der See türkisblau mit Spiegelungen. Morgens wandert die Nebelwand den See und die Berge hoch.
Ein Campingplatz direkt am Seezugang. Das Auto, ein Grill und ein Stuhl zum Sitzen. Eine Runde Kanufahren, eine kleine Gletscherwanderung. Den Grill anschmeißen und einfach in der Natur entspannen und staunen. Das Paradies auf Erden.
Besonders Spaß macht es, die vielen Facetten des Landes zu erkunden - in einem Roadtrip. Daher erfreut sich gerade beim jungen Publikum die Anreise und Unterbringung im Camper Van immer größerer Beliebtheit.
Dies bietet einige Vorteile:
In Norwegen existiert das Jedermannsrecht, das heißt es ist großflächig erlaubt, seinen Camper an Stellflächen in der Natur abzustellen. Somit ist es ein sparsames Reisen im zugegebenermaßen eines der teuersten aber auch großflächigsten Länder Europas.
Die Anreise ist komplett mit dem eigenen Mobil durch Dänemark und Schweden möglich. Zieht sich aber über 1000 km. Daher empfiehlt sich eine Fährverbindung von Norddeutschland oder Dänemark.
Allein infrastrukturell macht die Reise durch das Land Mega Spass, so gibt es über 90 Brücken, mehr als 900 Tunnel und 130 Fährverbindungen. Mit ein Bisschen Glück erblickt man einen Elch oder ein Rentier auf seiner Route oder speziell an der Küste die seltenen Austernfischer oder Papageientaucher.
Ich persönlich habe Norwegen in zwei Reisen besucht. Einmal in Eigenregie als Roadtrip durch die Südfjorde und einmal auf die wunderschönen Lofoten mit Fluganreise.
Wer Interesse am technischen Fortschritt hat, findet hier wie generell in den skandinavischen Ländern zukunftsorientierte Lösungen. So kann hier nahezu jeder Artikel an jeder Ecke elektronisch bezahlt werden. Und ich habe nicht schlecht gestaunt, daß gerade in Norwegen die unglaublichen Entfernungen durch das Land mit dem Elektroauto zurückgelegt werden können, da überall Supercharger-Systeme angeboten werden. Parken und Bahnfahren wird komplett digital über Apps abgewickelt.
In den unglaublichen Berg- und Fjordlandschaften ist klar, dass es in Norwegen wunderschöne Wandertrails gibt. Hier ist natürlich erst eine sportliche Anstrengung bis auf 1000 - 2000 Höhenmeter nötig. Dafür wird man aber mit atemberaubenden Landschaften belohnt. Ich könnte stundenlang auf den Gipfeln mit dieser fantastischen Aussicht verbringen, um danach wieder den Abstieg zu wagen.
Bekanntes Ausflugsziel ist der Preikestolen am idyllischen Lysefjord oder der Reinebringen mit etwa 2000 Stufen bis zum spektakulären Ausblick. Weiter sind die Wanderwege absolut naturbelassen, du kannst Felsen und steinige Alpinwege überqueren, ohne einen touristischen Kiosk oder einen Sessellift vorzufinden. Das erdet - man braucht keinen großen Luxus, um glücklich zu sein.
Norwegische Hochzeitsriten
Doch Norwegen hat noch viel mehr zu bieten als nur atemberaubende Landschaften. In Norwegen ist eine Hochzeit nicht nur eine Feier, sondern auch ein Fest der Traditionen und kulturellen Werte. Eine der herausragendsten ist das Tragen des "Bunad", einer traditionellen norwegischen Tracht, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und oft mit regionalen Mustern und Farben verziert ist. Die Braut trägt zudem keinen Schleier, sondern wichtiger eine Krone als Kopfschmuck oder ein detailliert verziertes Diadem mit Metallanhängern, deren Klimpern böse Geister vertreiben soll.
Norwegische Hochzeiten sind berühmt für ihre gemütliche Atmosphäre, ihre herzlichen Gastgeber und ihre leckeren Speisen. Statt der Hochzeitstorte rückt das Hochzeitsbrot, „Kransekake“ genannt, in den Mittelpunkt. Es besteht aus vielen Schichten und Ringen. Jeder Ring des Kransekake repräsentiert ein Jahr des Glücks und der Freude. Weiter gehört die Erbensuppe zu jeder norwegischen Hochzeit. Erbsen symbolisieren Reichtum und Fruchtbarkeit. Die Suppe wird traditionell gegen 3.00 Uhr morgens serviert und läutet somit das Ende der Hochzeitsfeier ein.
Auch die Traufeier läuft traditionell nach festen Ritualen ab, auf dessen Einhaltung noch heute geachtet wird. Die Gäste sitzen gemeinsam mit dem Brautpaar auf der Bühne. Zu Beginn der Zeremonie sitzen Braut und Bräutigam erst voneinander getrennt und kommen während der Trauung immer näher zusammen. Die Wikinger tauschten früher neben den Eheringen auch Wikingerschwerter.